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Las Palmas/Gran Canaria – Überfahrt zu den Kapverden – Palmeira/Sal – Tarrafal/Sao Nicolau – Mindelo/Sao Vicente

 

07.12.2010 – 10.01.2011

Gran Canaria

Unser Aufenthalt in Las Palmas dauerte dann doch noch etwas länger als ursprünglich gedacht. Am Sonnabend, 11. Dezember wollten wir eigentlich auslaufen, da es ein Wetterfenster gen Süden gab, aber dieses stellte sich dann doch als sehr instabil mit viel Flaute heraus, so dass wir kurz vorm Ablegen einen Rückzieher machten und im Hafen blieben. Damit ging dann die Warterei auf ein Wetterfenster allerdings auch wieder los. Wir nutzen derweil die Zeit um endlich mal Gran Canaria anzugucken. Für zwei Tage war die Crew im Auto unterwegs. Einen Tag ging es gen Süden der Insel. Wir sahen uns die Sanddünen von Maspalomas an und erkundeten die Südküste bis Puerto Mogan. Gran Canaria ist im Süden ziemlich trocken und die Küstenstraße bot interessante Ausblicke. In Puerto Mogan besahen wir und die Marina und waren froh, dass wir bei dem Südweststurm, der uns gen Las Palmas getrieben hatte, nicht hier gelandet waren. Dort wären wir im Hafen tüchtig durchgeschaukelt worden.

Der interessantere Ausflug über die Insel fand am zweiten Tag statt, wir fuhren ins innere der Insel. Von Las Palmas ging es ein sehr schönes grünes Tal hinauf gen dem Cruz de Tejeda. Dort kreuzen sich alle alten Inselstraßen. Wir nahmen die Gelegenheit zum Wandern wahr und nutzten einen Wanderweg gen Norden. Es ging einen Hang hoch und dann bot sich uns durch einen Kiefernwald hindurch der Ausblick bis zur Küste. Wir kehrten von dort wieder zurück und fuhren in den Ort Tejeda zum Mittagessen. Vom Ort selber hat man ebenfalls einen schönen Blick ins Tal gen Westen.

Nach dem Mittag fuhren wir zur Nordwestecke von Gran Canaria. Die Landschaft rund um den Leuchtturm am Punta Sardina fanden wir eher abschreckend, denn die Bauruinen haben diese nicht gerade verschönert. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Galdar, wo es leider zu spät für die Besichtigung der Höhlen mit alten Bemalungen war, ging es zurück nach Las Palmas. Wir machten einen Späteinkauf im riesigen Carrefour-Supermarkt im Shoppingcenter, damit hatten wir bequem per Auto unsere Getränkevorräte aufgestockt.

Die folgenden Tage nutzten wir noch für kleinere Arbeiten am Schiff. Karen lieh sich z.B. von der Thari (s.a. www.thari.at) die Nähmaschine aus und änderte den Polsterbezug in der Achterkabine. Außerdem plauschten wir noch viel mit den anderen Seglern in der Marina und Plätzchen wurden gebacken und verziert. Mittlerweile wurde es abends schon deutlich kühl (unter 20 Grad) und wir holten lange Hose und Fleece-Jacken hervor. Zeit in den Süden weiterzuziehen...und dann kam endlich der Nordostwind!

Dünen von Maspalomas
Dünen von Maspalomas
Wandern Mitten auf Gran Canaria
Wandern Mitten auf Gran Canaria
Gran Canaria - Puerto Mogan
Gran Canaria - Puerto Mogan

 

Überfahrt zu den Kapverden

Am Mittwoch, 22. Dezember legten wir nachmittags in Las Palmas endlich ab. Flott ging es entlang der Küste gen Süden. Die Crew schlug sich relativ tapfer gegen die Seekrankheit, es wurde wenig gespuckt. Am Donnerstag mussten wir mit Schwachwind kämpfen, später gar Flaute, so dass der Motor für ca. sechs Stunden zu Beginn der Nacht aushelfen musste. Heiligabend kam der Wind langsam zurück und die Seekrankheit war auch geheilt. Da kam dann auch der Weihnachtsmann vorbei gesegelt und ließ ein paar Geschenke zur Mango herüber hieven. Wir holten unseren Weihnachtsbaum (Höhe ca. 25 cm) hervor und verputzten unsere letzten selbstgebackenen Plätzchen.

Am ersten Weihnachtsfeiertag wurde der Wind immer beständiger, so dass wir das Großsegel bargen und nur noch unter Genua und ausgebaumter Fock bequem dahin segelten. Eine Delfinschule kam vorbei und die Kinder waren schwer begeistert. Endlich bekamen sie die Delfine auch mal richtig mit. Bisher waren sie immer zu seekrank gewesen oder sie hatten geschlafen, wenn sich Delfine gezeigt hatten.

Neben den Delfinen gab es noch viele fliegende Fische auf der Überfahrt zu beobachten. Dank unseres Relingsnetzes kommen aber weitaus weniger an Bord als damals mit Inti.

Bis auf drei Halsen und ab und zu mal ein wenig reffen oder ausreffen der Genua, was bei der Rollanlage nicht schwer ist, mussten wir bis Sal, unserem Ziel, keine bedeutenden Segelmanöver mehr vornehmen und so erreichten wir entspannt nach knapp 6,5 Tagen die Kapverden.

Auf dem Weg zu den Kapverden
Auf dem Weg zu den Kapverden
Sal - Palmeira
Sal - Palmeira

 

Palmeira/Sal

Leider schafften wir es nicht mehr bei Tageslicht den Hafen zu erreichen. Es wird hier so gegen 19.00 Uhr dunkel und erst gegen 21.00 Uhr am 28. Dezember ging der Motor für die Ansteuerung an. Langsam tasteten wir uns hinein, denn unser Hafenhandbuch war etwas veraltet. Die Mole in Palmeira ist verlängert worden und die Zufahrt ist nun betonnt. Die Redetonnen gleich neben der Einfahrt sind aber nach wie vor nur z.T. beleuchtet. Im Hafen lagen einige Mooringbojen, die im Dunkeln auch nicht leicht zu erkennen sind. Wir ankerten deshalb eher am Ende des Ankerfeldes und planten, am nächsten Morgen einen schöneren Ankerplatz zu suchen. Erst einmal genossen wir es die Nacht zu schlafen ohne Wachunterbrechung.

Am nächsten Morgen guckten wir uns erstmal neugierig um. Vor uns lag ein Strand mit ein paar Fischerbooten, an der Mole legte während des Frühstücks die Fähre an und Fischer landeten an der kleinen Pier, wo auch das Dinghy-Dock war, ihre Fische an. Dort war richtig viel Trubel. Gleich nach dem Frühstück verholten wir uns auf einen Ankerplatz, der während des Frühstücks frei geworden war. Damit lagen wir näher am Strand, geschützter hinter der Mole und näher an der Pier.

Niklas und Peter fuhren mit dem Schlauchboot dann los um einzuklarieren. Das Harbour Office war in dem kleinen Ort nicht weit und die Polizei, die für den Einreisestempel zuständig ist, lag gleich um die Ecke. Allerdings war der Beamte, der den Stempel in die Pässe drücken darf, gerade nicht da. So bekamen wir erst beim dritten Gang zur Polizei am übernächsten Vormittag unsere Einreisestempel. Immerhin muss man nicht mehr zum Flughafen fahren, wie es früher üblich war und wir konnten uns ohne Probleme im Ort bewegen.

In Palmeira ist nicht viel los. Das Örtchen hatte bis in die 90er Jahre ca. 300 Einwohner und diese lebten hauptsächlich vom Fischfang. Mittlerweile leben um die 3000 Einwohner im Ort. Es gab eine rege Bautätigkeit in den letzten 20 Jahren auf den Kapverden, aber die Bauindustrie ist mit der Wirtschaftskrise ziemlich in die Knie gegangen, denn ausländische Investoren hatten viele Bauprojekte finanziert.

Ein Überrest der regen Bautätigkeit ist ein großer Baumarkt in Palmeira, der nebenbei noch die beste Geldwechselmöglichkeit bietet. So gingen wir nicht zur Bank, sondern in den Baumarkt zum Geldwechsel. Man kann zwar oft auch mit Euro zahlen, die Landeswährung heißt aber Kapverden Escudo.

Die nächsten Tage erkundeten wir den Ort. Er ist recht klein und bietet ca. 3-4 Mini(super)märktchen, zwei Internetmöglichkeiten, ein paar Bars, zwei Restaurants, einen Bäcker, der oft nicht auf hat, ein paar Straßenverkäuferinnen und gute Fischkaufmöglichkeiten an der Pier. Die Segler treffen sich gewöhnlich am späten Nachmittag in der Bar Armida. Wir bewunderten erstmal das neue Wandbild, welches gerade am Entstehen war. Es zeigt die 'Alexander von Humboldt' (für Banausen: das Becks-Schiff). Der Dreimaster war ca. 14 Tage vor uns in Sal gewesen und hatte neue Passagiere an Bord genommen für die Atlantiküberquerung. In der Bar (eigentlich sitzt man vor der Bar auf der Straße) trifft man auch den Trans-Ocean-Stützpunktleiter, der seit 11 Jahren auf der Insel lebt und sich gut auskennt (s.a. www.trans-ocean.org).

Niklas spielte mit den einheimischen Kindern Fangen, das geht auch ohne das hiesige Creole zu sprechen. Eigentliche Landessprache ist Portugiesisch, aber die Bevölkerung in Palmeira unterhält sich nur auf Creole. Die Kinder haben auf dem Lyzeum in der Hauptstadt Espargos nach sechs Jahren Grundschule in Palmeira, wo sie zwar Portugiesisch lernen, echte Schwierigkeiten mitzukommen.

Silvester verbrachten wir sehr unspektakulär. Tagsüber bekam Niklas einen neuen Haarschnitt von Peter verpasst, während Ilka und Karen ein paar Besorgungen vorm Feiertag machten. Nach Siesta und Coffee-Time, wo die letzten frischen Muffins verschwanden, stiegen alle ins Schlauchboot und ab ging es zum Strand. Wir wanderten von dort immer an der Küste gen Süden aus dem Ort heraus. So bekamen wir einen guten Eindruck von der sehr trockenen Landschaft der Insel. Bis auf ein paar Gräser wächst hier eher nichts. Nur in den größeren Bodenrinnen stehen noch ein paar Büsche. Eindrucksvoll brandeten die Wellen an einer flachen felsigen Stelle neben uns ans Land. Allerdings war das gar nichts gegen die Wellen, die in den nächsten Tagen die Insel aus Nordwest erreichten. Abends blieben wir an Bord und um Mitternacht beobachteten wir das Inselfeuerwerk von dort aus. Niklas wurde extra für das Feuerwerk geweckt. Ilka schlief friedlich weiter, während wir zu dritt an Deck saßen und gen Hügel bei der Inselhauptstadt guckten. Sal ist sehr flach und hat nur ein paar Vulkankegel, so dass es gut sichtbar war. Da nicht ein Knaller im Ort zu hören war und keine Raketen, beschlossen wir unsere Wunderkerzen lieber im Karton zu lassen, wir wären sonst arg auffällig gewesen.

Neujahrmorgen lief die „Touch Wood“ endlich in Palmeira ein. Wir hatten schon vorher über Funk ihre Position verfolgt und sie erwartet. Nachdem wir sie an die freie Mooring neben uns gelotst hatten, die sonst nur an zwei Tagen die Woche von einem TUI-Katamaran genutzt wird, machten wir erstmal ein gemütliches Frühstück zusammen. Der Schwatz dauerte bis zum Mittag. Niklas und Ilka waren begeistert mit Smilla am Spielen. Während wir noch beim Frühstück saßen, konnten wir beobachten, wie die Wellen draußen immer größer und eindrucksvoller wurde. Die grünen Tonnen von der Ansteuerung tanzten auf und nieder und die Wellen brachen sich mächtig am Strand. Wir waren heilfroh, dass wir so weit innen ankerten, denn die Ankerlieger am Endes des Ankerfeldes wurden auch ordentlich gebeutelt.

Der starke Schwell dauerte noch zwei Tage, aber da wir gut lagen, trauten wir uns am nächsten Tag zu einem Ausflug von Bord. Zusammen mit der „Touch Wood“-Crew ging es per Sammeltaxi (Aguagua hier genannt) nach Santa Maria. Der erste Kleinbus brachte uns bis Espargos, dann mussten wir umsteigen und weiter ging es ganz in den Süden der Insel. Dort finden sich die meisten Hotelbetten der Insel, denn es gibt einen tollen Strand. Die Zahl der Touristen ist aber sehr sehr gering im Vergleich zu den Kanaren. Außer dem tollen Strand gibt es auf Sal auch nicht viel anzugucken. Die Fahrt führte uns ja quer über die Insel und die Landschaft ist absolut karg und unspannend, der höchste Berg 407m hoch. Die Fahrzeit betrug insgesamt etwa eine Stunde, Sal ist nur kleine 216qkm groß und von Espargos bis in den Süden gibt es eine Art zweispurige Autobahn. Die einzige Straße dort..

In Santa Maria badeten wir und dann aßen zu Mittag in einem Restaurant. Es gab für ca. 10 EUR pro Nase (Kinder frei) ein Mittagsbuffet mit Bohneneintopf, Fischeintopf, gegrillten Hähnchen, Bataten mit Mojo, Salat, Reis und Couscous. Alles schmeckte sehr lecker und ein Caipirinha war auch inclusive. Angesichts der Mittagstemperaturen (ca. 28 Grad) zogen alle die Variante ohne Alkohol vor.

Nach dem Mittag gingen wir nochmals zum Strand. Die Wellen waren jetzt deutlich höher und so zog es nur noch Peter ins Wasser. Die Kinder buddelten begeistert im hellen Sand. Zum Abschluss gab es noch ein Eis und Kaffee in einer Strandbar, bevor es wieder per Sammeltaxi zurück ging.

 Am 3. Januar war natürlich der Geburtstag von Ilka Tagesthema. Nachdem die Geschenke ausgepackt waren und das Geburtstagsfrühstück im Magen war, machten wir Vormittags Einkäufe im Ort. Am Nachmittag wurde dann der Geburtstagskuchen zusammen mit der „Touch Wood“-Crew erfolgreich vernichtet. Am wenigstens aß übrigens Ilka vom Kuchen. Unsere Tochter ist nach wie vor eine sehr wählerische Dame beim Essen. Normalerweise geht Süßes immer, aber der Marmor-Bananen-Kuchen war nicht ihr Geschmack. Zum Abschluss des Tages ging es dann ankerauf und wir segelten durch die Nacht gen Sao Nicolau, der nächsten Insel gen Westen.

Sal - Santa Maria
Sal - Santa Maria
Ilkas 2. Geburtstag
Ilkas 2. Geburtstag


 

Tarrafal/Sao Nicolau

Bis Tarrafal, unserem Ziel, waren etwas über 90 sm zu segeln. Wir liefen gut durch die Nacht unter Segeln bis zum Morgen, als der Wind sehr wenig wurde. Zu dem Zeitpunkt entdeckten wir einen Schaden am Profil unsere Fockrollanlage. Deshalb zogen wir auch vor die eher schlackernden Segel einzuholen und den Motor zu starten. Nach ca. 1,5 h war wieder genug Wind, so dass wir die Genua ausrollten und um die Westecke von Sao Nicolau wieder segelten, bis wir den Windschatten der Insel erreichten. Sao Nicolau ist bis zu 1.300m hoch, etwa 316qkm groß und hat ca. 16.000 Einwohner (davon ein Arzt).

Nach einer weiteren Stunde Motorfahrt lagen wir Mittags fest vor Anker in Tarrafal. Am Nachmittag machten wir noch einen kleinen Gang durch den Ort, der auf den ersten Eindruck nicht viel spannender als Palmeira war, allerdings deutlich größer und ein wenig städtischer.

Am nächsten Morgen fuhr die „Touch Wood“ ein, als wir gerade bei der Reparatur der Fockrollanlage waren. Es war gerade windstill, was bequem zum Fock bergen war. Zum Glück hatten wir das passende Ersatzteil an Bord. Ein Verbinder von den Profilschienen ziemlich weit oben war gebrochen und wurde von Peter ersetzt. Da unsere Fock zum Mast hin abgespannt werden kann, konnte Peter bequem auf der 2. Saling sitzen, während er die Löcher in das Ersatzteil bohrte. Nach der Reparatur enterte Karen in den Mast und machte auch mal ein Foto von oben. Außerdem maßen wir endlich unsere Mastlänge. Jetzt wissen wir, dass unser Mast 13,20m lang ist über Deck.

Danach wurde von Karen mal ordentlich mit Salzwasser das Deck geschrubbt, von Sal hatten wir eine Staubschicht mitgenommen. Derweil fuhr Peter mit den Kids gemeinsam mit der „Touch Wood“-Crew an Land. Erstmal zum Harbour Office. Dabei trafen sie den hiesigen TO-Stützpunktleiter. Der lud sie gleich in sein Haus ein und es gab noch einen kühlen Trunk. Außerdem wurde für den nächsten Tag ein Ausflug ausgemacht und das Abendessen.

So klingelte seit langem einmal wieder der Wecker am Morgen darauf, denn um 9.00 Uhr sollte der Ausflug starten. Mit leichter Verzögerung, da wir unsere Papiere beim Harbour Office vorher noch abholen mussten, ging es dann auf einem Toyota-Pickup los. Alle saßen auf zwei Holzbänken auf der Ladefläche. Es rüttelte uns ordentlich durch, denn die Straße zur Westseite von Sao Nicolao, entlang der Südwestküste ist gepflastert. Wir hatten einen guten Blick auf die beeindruckenden Schluchten, die sich nach Süden zum Meer öffnen und auf deren Schuttkegeln die Straße entlang führte. Geomorphologiefans können hier super Erosionsformen studieren!

Von der Hauptstraße ging es auf einer Piste bzw. auch daneben nach Calheiro. Dort haben Wind und Wellen die Küste angenagt. Das Gestein, unterschiedlich harte Tuffschichten, hat sich vom Wind abgeschliffen und vom Meer ausgehöhlt. Mit der gischtenden Brandung dagegen war es toll anzuschauen. Zurück ging es den gleichen Weg und auch diesmal waren die Kühe, Ziegen und Hunde am Wegesrand so freundlich uns durchzulassen.

Nach einem kühlen Getränk auf der Terasse des Casa Aquaria, dem TO-Stützpunkt, ging es wieder los, diesmal in die Berge. Wir stoppten hoch oben und hatten einen grandiosen Blick das Tal hinunter bis Ribeira Brava, der Hauptstadt von Sao Nicolau. Dann bogen wir von der diesmal geteerten Straße ab auf eine Kopfsteinpflasterstraße, die steil bergauf ging. Wir hatten Mühe uns auf der Ladefläche festzuhalten um nicht runter zu rutschen. Oben erreichten wir den Nationalpark Monte Gordo. Hier ist es richtig grün mit Bäumen. Ein kleiner Rundweg bescherte uns noch eine schöne Aussicht, bevor es weiter ging. Nächster Stopp war eine Rumdestille in einem sehr grünem Tal. Hier wuchsen Papayas, Bananen und Zuckerrohr. Die Zuckerrohrpresse war leider gerade nicht in Betrieb, aber wir Großen konnten uns trotzdem gut die Produktion vorstellen. Zurück am Pickup vertilgten wir unsere belegten Brötchen, die im Ausflugspreis inklusive waren.

Von dort ging es an die Nordküste der Insel. Wir sahen ein kleines Dorf, probierten im Dorfladen den hiesigen Punsch (der hat es in sich) und guckten eine kleine Lagune an, in der bei ruhigem Wetter gebadet werden kann. Bei uns war die Welle aber zu stark. Dann ging es mit wehenden Haaren zurück nach Tarafal, wo wir am Hafen ausstiegen und per Dinghy vom Strand zurück zur Mango fuhren. Abends gab es noch ein leckeres Dreigängemenü zum Abschluss des Besuchs auf Sao Nicolau. Die Insel hat uns sehr gut gefallen, sie ist weitaus abwechslungsreicher als Sal.

 

Sao Nicolaus Südaseite
Sao Nicolaus Südseite

 

Sao Nicolau - Tarrafal
Sao Nicolau - Tarrafal
Sao Nicolau - Caberinho
Sao Nicolau - Caberinho
Sao Nicolau - Am Monte Gordo
Sao Nicolau - Am Monte Gordo
Sao Nicolau - An der Rumdestille
Sao Nicolau - An der Rumdestille
Sao Nicolau - La Lagona
Sao Nicolau - La Lagona

Mindelo/Sao Vicente

Am nächsten Tag klingelte gleich nochmal der Wecker, diesmal noch eine Stunde früher im Dunkeln, denn wir wollten rechtzeitig aufbrechen um bei Tageslicht noch Sao Vicente zu erreichen. Hätten wir gewusst, dass die Überfahrt so flott wird, dann hätten wir locker noch eine Stunde länger schlafen können. Nachdem wir den Windschatten von Sao Nicolau hinter uns gelassen hatten, konnten wir nur mit Fock und zweimal gerefftem Groß mit halben Wind los düsen. Im Laufe des Tages konnten wir das Groß einmal ausreffen, und im Nordwesten von Sao Vicente, wo der Wind achterlicher kam und durch die Düse mit Sao Anoao verstärkt, holten wir das Groß ganz runter und sausten nur noch mit Fock (gut, dass sie repariert war) in die Bucht von Mindelo hinein. Um 14.35 Uhr lagen wir fest vor Anker, weit innen neben der Marina-Anlage.

Als erstes wurde die nasse Wäsche, die auf Sao Nicolau nicht mehr getrocknet war, wieder aufgehängt. Leider pfiffen solche Böen über den Ankerplatz, dass doch glatt der Delfin-Kopfkissenbezug von Niklas Bettzeug verschwand. Schade!

Die Böen blieben uns mal mehr und mal weniger die ganze Zeit in Mindelo erhalten. Deshalb wurde auch die Bettwäsche ausnahmsweise im Wäschetrockner der Self-Laundry getrocknet. Noch mehr Verlust wollten wir lieber nicht haben.

Mindelo ist eine richtige Stadt mit über 50.000 Einwohnern. Hier versorgten wir uns am Dienstag, 11. Januar vorm örtlichen Feiertag mit frischen Sachen für die Atlantiküberquerung und dann sollte es auch bald losgehen gen Tobago.