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04.03. - 23.03.2011

Überfahrt von Grenada nach Curacao

Am 4. März lichteten wir gegen 14.00 Uhr den Anker. Wir verließen die Prickley Bay und ein Ostwind mit 5 Beaufort ließ uns zügig gen Westen segeln. Mit Genua und ausgebaumter Fock segelten wir in die Nacht. Wegen einzelner Regenwolken refften wir nachts ab und zu. Diese Wolken bringen gerne Böen mit sich, was man im Dunkeln immer äußerst schlecht sieht. Deshalb refft man lieber frühzeitig. Die meisten waren diesmal aber harmlos und so nervten sie nicht doll.

Im Laufe der Nacht nahm der Wind ab, wie es vorhergesagt war. Am nächsten Tag schwächelte der Wind immer mehr, die Welle wurde entsprechend ebenfalls ruhiger. In der nächsten Nacht wurde der Wind dann so schwach, dass die Genua immer öfter anfing zu flappen. Das ging natürlich auf die Nerven. So zogen wir am folgenden Tag gegen Mittag unseren Gennaker, der bei uns Jenny heißt. Sie lagert unter den Kojen der Kinder, deshalb wird sie manchmal nicht ganz so zügig gesetzt, wie es vielleicht sinnvoll wäre... Kurz darauf mit Jenny lief es viel besser, da diese nicht so in die Schoten einruckte, wie die Genua.

Die Welle war mittlerweile auch ruhig geworden, wir glitten nun gemächlich dahin. An Bord entwickelte sich ein gemütliches Leben. Die Kinder plantschten mit Stapelbechern in der Abwaschschüssel im Cockpit und spielten mit Annika, ihrem Holzbrettbötchen. Peter kochte leckere Nudeln mit bewährter Thunfisch-Tomaten-Sauce.

Unser Gennaker
Unser Gennaker

                                                                                                  

Angesichts der ruhigen Wettervorhersage glitten wir per Jenny und Fock durch die Nacht. Das waren so richtige angenehme Nachtwachen. Sternenhimmel gucken und Musik hören...

Auch der dritte Tag der Überfahrt war unspektakulär. Wir passierten am Nachmittag die Los Aves. Südlich von unserem Kurs lagen nämlich mehrere Inselgrüppchen, die jeweils von Riffen umgeben sind. Diese gehören alle zu Venezuela. Wir hatten überlegt, ob wir in einer der Gruppen, den Los Roques, einen Zwischenstopp machen sollten, da dort das Schnorcheln sehr schön sein soll. Allerdings gibt es keine Möglichkeit offiziell einzuklarieren, wenn man nicht vorher das Festland von Venezuela oder Isla Margarita angelaufen hat. Da wir keine Lust auf Stress mit Behördenvertretern haben wollten, verkniffen wir uns den Stopp, zumal Venezuela eine recht hohe Kriminalität aufweist. Ab und zu kann man auch von überfallenen Yachten hören. Schließlich wären wir auch mitten in der Nacht da gewesen und hätten entsprechend warten müssen bis wir mit Tageslicht die Riffeinfahrten gesehen hätten.

Schläfchen im Salon
Schläfchen im Salon

                                                                                           

Die Los Aves sahen schon verlockend aus, aber es lief andererseits so entspannt, dass es nicht all zu schwer fiel weiter zu segeln. Gegen Abend wurde der Wind wieder etwas mehr, so dass Jenny in den Sack wanderte und die Genua wieder ausgerollt wurde. Wir mussten jetzt anfangen zu Bremsen, denn sonst wären wir noch in der Dunkelheit in Curacao angekommen. Also segelten wir mit angezogener Bremse an Bonaires Südspitze vorbei. Zwischen Bonaire und Curacao schaukelte es uns nochmal tüchtig durch, da wir so langsam machen mussten.

Am 8. März um 7.00 Uhr wurde Karen von Peter geweckt, wir hatten Curacao erreicht. Peter war schon an der kleinen Einfahrt nach Spanish Water vorbei gesegelt und bewunderte die Küste von Curacao und die nach Grenada recht trockene Vegetation der Insel. Markante Hügel prägten den Blick und am Ufer lag an dicken Festmachklötzen ein Kreuzfahrtschiff fest am Ufer. Im Morgenlicht wurde die große Crew unter der Cockpitdusche noch schnell einlauffein gemacht, bevor wir langsam unter Motor durch die enge Einfahrt in die Lagune von Spanish Water einfuhren.

 

Spanish Water

Die Lagune von Spanish Water im Osten von Curacao ist der beliebteste Liegeplatz für Langfahrtsegler. Viele Schiffe verbringen hier die Hurrikansaison, manche liegen sogar schon seit Jahren hier. Im Laufe der Zeit hat sich ein sehr gut organisiertes Seglervolk entwickelt. Jeden Morgen um 7.45 Uhr gibt es auf UKW-Funk eine kleine Funkrunde. Nach einer Begrüßung können Neuankömmlinge sich vorstellen oder Schiffe, die weiterfahren, können sich verabschieden. Anschließend gibt es einen kurzen Wetterbericht. Danach werden Termine bekanntgegeben, z.B. ob irgendwo gegrillt wird oder ein Seglerflohmarkt stattfindet. Abschließend kann jeder, der organisatorische Fragen hat, z.B. wo man etwas reparieren kann oder wo man Material bekommt, sich melden meist kann von jemanden weitergeholfen werden. Das ganze ist ziemlich straff organisiert und dauert ca. 10-15 Minuten.

Blick vom Ankerplatz in Spanich Water
Blick vom Ankerplatz in Spanish Water

                                                                                             

Am Freitag war außerdem immer Seglertreff an der Bar von Norman in der Nähe des Dinghy-Docks. So kam man leicht mit anderen Seglern ins Gespräch. Wir erfuhren von der Funkrunde etc. zuerst von der Crew der SY „Elsa“. Birgit und Rainer mit Bordhund Chica ankerten nicht weit von unserem ersten Ankerplatz entfernt (s.a. www.sy-elsa.de). Peter und Niklas fuhren kurz nach unserer Ankunft zu ihnen rüber, um sich nach den örtlichen Gegebenheiten zu erkundigen. In den folgenden Tagen klönten wir noch häufig miteinander und Birgit zeigte Niklas einen schönen Film, der entstanden war, als ein junger Grindwal vor Curacao gestrandet war. Dieser war mit Hilfe vieler Leute gerettet worden.

Die Lagune von Spanish Water ist sehr verzweigt und es gibt mehrere Flächen, wo offiziell das Ankern erlaubt ist. Nachdem wir wussten, wo das Dinghy-Dock im Fisherman Harbour war, ankerten wir am zweiten Tag um, um kürzere Schlauchbootwege zu haben.

Dinghydock
Dinghydock

                                                                                   

Trotz der recht engen Einfahrt in die Lagune ist die Wasserqualität erstaunlich gut, so dass man vom Schiff aus baden kann. Es wird auf diesem geschützten Revier gerne gesurft und mit Jollen gesegelt. Am Wochenende war immer richtig was los.

Rundherum gibt es viele Wassergrundstücke mit Bootsanleger, so wie in Holland an den Grachten. Curacao gehört schließlich zu den Niederländischen Antillen. Erst seit letztem Oktober ist die Insel unabhängig von den Niederlanden.

 

Willemstadt

Wie stark die Insel durch die Niederländer geprägt ist, sahen wir sofort, als wir per Bus zum Einklarieren nach Willemstad, die Inselhauptstadt, fuhren. Die Häuser in Willemstad könnten auch in jeder holländischen Stadt stehen, allerdings wären sie dort vielleicht nicht ganz so bunt angemalt. In der Stadt wuselt es vor Kreuzfahrt-Touristen, der Kreuzfahrtterminal ist häufig nicht nur mit einem Kreuzfahrer belegt.

Blick auf den Stadteil Punda über das Schottegatt
Blick auf den Stadteil Punda über das Schottegatt

                                                                                  

Die Stadt ist geteilt durch die Einfahrt ins Schottegatt, den Handelshafen von Curacao. Dieser ist ebenfalls eine in die Insel von Süden eingeschnittene Lagune mit enger Einfahrt. Über diese Einfahrt kommt man als Fußgänger indem man die historische Floating Bridge (Queen Emma Bridge) nutzt. Diese Brücke schwimmt auf Pontons. Wenn ein Schiff ein- oder auslaufen möchte, wird sie wie ein Boot zur Seite gefahren. Dieser Vorgang dauert zwischen 20-40 Minuten und wir sahen bei unseren Stadtbesuchen mehrmals diesem Schauspiel zu. Während die Brücke geöffnet ist, kann man kostenlos eine Fähre nutzen. Niklas fand die Brücke so faszinierend, dass er sie später aus Legosteinen nachbaute.

Floating Bridge - Queen Emma Bridge
Floating Bridge - Queen Emma Bridge
Sind wir in Holland?
Sind wir in Holland?

                                                                                                

Wir fuhren gleich an unserem Ankunftstag in die Stadt, da wir einklarieren mussten. Zuerst übersahen wir das Gebäude vom Zoll, es gab nämlich kein Türschild, sondern das Wort Custom stand in riesigen Buchstaben oben am mehrstöckigem Gebäude. Wenn man direkt vor dem Gebäude auf der Straße stand, reckte man den Hals nicht so weit hoch. Als wir später auf der anderen Seite des Schottegats zur Immigration liefen, da sahen wir es erst.

Da Faschingsmontag war, hatte die Immigration am Nachmittag geschlossen. So fuhren wir am nächsten Tag also gleich wieder in die Stadt. Der Linienbus fuhr etwa alle Stunde und brauchte gut 30 Minuten für die Strecke, Fahrpreis ab 5 Jahre: 1,60 Antillengulden. Beim Ein- und Aussteigen in den Bus mussten sich alle Fahrgäste durch ein Drehkreuz schlengeln. Gut, dass wir nicht den Buggy, sondern die Manduka mitgenommen hatten. Ilka läuft ja auch immer besser Strecke.

Wandrelief in Willemstad
Wandrelief in Willemstad

                                                                                

Nachdem wir von der Immigration unseren Einreisestempel im Pass hatten, machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus, da wir noch verschiedene Impfungen für die Familie brauchten. Der Weg war leider umsonst und auch der Weg zur Gesundheitsbehörde, wo wir hingeschickt wurden. So fuhren wir etwas frustriert zurück.
Während unseres zweiwöchigen Aufenthaltes auf Curacao besuchten wir noch Willemstadt mehrmals. So kauften wir ein paar Klamotten für die Mannschaft und außerdem brachte es Spaß zwischen den bunten Häusern durch zu schlendern. An einigen waren lustige Bilder an modelliert.

Einmal kauften wir Obst auf dem Floating Market. Dieser ist an einer Seitengracht des Schottegatts gelegen und wird per Boot von kolumbianischen Händlern beliefert. Er ist schön anzusehen, aber die Qualität der Früchte überzeugte uns hinterher nicht.

Gleich neben dem Busbahnhof entdeckten wir einen Verkaufswagen, der leckere Smoothies im Angebot hatte. So fiel uns die Wartezeit auf den Bus nicht schwer.

Floating Market
Floating Market

 

Seaquarium

Einen Ausflug machten wir zum Seaquarium. Niklas hatte gehofft, toll Haie gucken zu können, aber das Haibecken mit den Ammenhaien war eher enttäuschend. Das ein oder andere Aquarium wirkte etwas renovierungsbedürftig, aber das Streichelaquarium machte den Kindern Spaß und das Aquarium mit den Lobstern war beeindruckend. Am tollsten waren aber die Tiervorführungen. Die Seelöwin Coral zeigte uns z.B. wie sie sich an Land bewegt im Vergleich zu Robben. Es wurden nicht wie im Zirkus nur Kunststücke vorgeführt, sondern es gab Informationen zur Lebensweise der Tiere dabei. Auch bei der Delfinshow erfuhr man viel Wissenswertes über die Tiere. Ilka und Niklas fanden es toll.

Nachdem wir einige Stunden dort verbracht hatten, gingen wir noch an einen kleinen Strand, der zu einer Hotelanlage nebenan gehörte. Die Kinder planschten begeistert. Per Bus ging zurück nach Spanish Water.

Streichelzoo im Seaquarium
Streichelzoo im Seaquarium
Dicker Lobster
Dicker Lobster

 

Zeitvertreib

Die Zeit verging in Curacao wieder ratz-fatz. Wir hatten für den Autopiloten die Kabel bestellt, auf diese mussten wir eine Woche warten. Außerdem ließen wir ein Teil vom Lager der Fockrollanlage neu drehen, nachdem ein Originalersatzteil nicht zu bekommen war. Bis das organisiert war, dauerte es ebenfalls einige Tage. Zum Impfen von Niklas gingen wir nach dem vergeblichen Versuch im Krankenhaus zu einer Ärztin, die uns beriet, aber zum Impfen an die Kinderärztin nebenan verwies. So war wieder ein Nachmittag herum. Weitere Impfungen verschoben wir dann auf Panama, da in Curacao durch die Insellage z.B. der Impfstoff gegen Tollwut nicht so einfach zu bekommen ist.

Oft nutzten wir den kostenlosen Einkaufsbus von Spanish Water zum großen Supermarkt, der von Montag bis Sonnabend immer um 10.00 Uhr losfuhr. Man hatte eine Stunde Zeit einzukaufen, dann fuhr er zurück. So stockten wir unsere Vorräte ordentlich auf. Außerdem genossen wir den leckeren Joghurt, in der übrigen Karibik sind Milchprodukte nicht immer so selbstverständlich.

Gleich neben dem Supermarkt waren die zwei großen Läden von Shipchandlern und ein Hardwarestore, so konnte der Bus auch zum Besuch dieser genutzt werden.

Schlauchbootspaß
Schlauchbootspaß

                                                                    

Die neuen Kabel für den Autopiloten kamen endlich an, und ein kurzer Test zeigte, dass es damit funktionierte. Da fiel uns schon ein dicker Stein vom Herzen, denn die etwas pampige Ferndiagnose des Problems durch den Herstellersupport hätte ja auch falsch sein können. Wir denken immer noch, dass es keinen technischen Grund geben kann, denn ältere Bedienteile können ja mit den alten Kabeln mit dem neuen Kurscomputer kommunizieren (bloß nicht das offenbar sehr alte Bedienteil mit seinen vielleicht 10 Jahren, das wir sonst ja gern behalten hätten). Es scheint eine Methode des Herstellers zu sein, seinen neuen Kabelstandard durchzusetzen. Die Kosten für uns: rund 80Euro für 5m Spezialkabel und 3 kleine Stecker, dazu noch die Wartezeit und den ganzen Ärger. Wenn die 3 Steckerchen in der Kiste für rund 2000 Euro dabei gewesen wären, hätte es immerhin für einen Test mit dem mitgelieferten Material gereicht. Das hätte uns sehr viel Ärger erspart. Und wenn das ganze besser dokumentiert gewesen wäre, hätten wir die Teile ja gleich mit bestellt. So gibt’s jedenfalls von uns keine Pluspunkte für den Hersteller. Bloß gut, dass wir nicht noch mehr Komponenten im ganzen Schiff vernetzt haben, wie es ja immer mehr gemacht wird. Da muss man dann sicher in Zukunft immer alles austauschen, wenn ein Gerät defekt ist. Dagegen kann man sogar im schnelllebigen Computerbereich noch heute uralte Tastaturen, Mäuse und Bildschirme überall anschließen, ggf. mit billigen Adaptern, und das weltweit und von allen Herstellern. Immerhin, der Test am Anker nach dem vollständigen Einbau war dann auch erfolgreich.

Korallenstrand an der Caracabaai
Korallenstrand an der Caracabaai

                                          

Während Peter sich also an die Arbeit machte und den Autopiloten einbaute, machte die restliche Crew u.a. Ausflüge zum nahegelegenen Strand. Da er aus Korallenbruchstücken bestand, wie die meisten Strände der Insel, konnte man viel Zeit mit Suchen von schönen Fundstücken verbringen.

Niklas entdeckte das Schlauchboot als neuen Spielplatz. Mit Schwimmweste gewappnet paddelte er leidenschaftlich an langer Leine hinter Mango herum. Ilka wurde ab und zu mit chauffiert.

Fingerfarben
Fingerfarben

                                                                              

Die geschützte Lagune von Spanish Water bot sich außerdem für kleine Schlauchbootexkursionen an. So gab es eine kleine Insel, auf der nur ein Fahnenmast stand, oder eine andere, an der ein versunkenes Holzschiff an den Mangroven zu bewundern war. Außerdem waren die Wohnhäuser auf Pontons interessant anzugucken.

 

Fort Beekenburg

Einen Tag landeten wir alle am Strand der Surfschule mit Bango an und wanderten von dort aus zum Fort Beekenburg. Das war nicht sehr weit, nebenbei konnten wir aber noch die typische Vegetation von Curacao bewundern. Es gibt viele Kakteen und dornige Büsche, aber keine richtigen Bäume, die wurden fast alle abgeholzt. Da sie nicht so hoch ist, regnet es auch nicht so häufig.

Fort Beekenburg ist einer der vielen Befestigungsanlagen, die den sicheren Ankerplatz von Spanish Water verteidigten. Es ist relativ klein und wir enterten den dicken Turm, der noch erhalten ist. Eine steile Leiter führte auf die oberste Etage, von der wir einen schönen Blick hatten.

Wachtum vom Fort Beekenburg
Wachtum vom Fort Beekenburg

 

Aufstieg zum Fort
Aufstieg zum Fort
Aussicht vom Fort
Aussicht vom Fort

 

Ausklarieren

Am 21. März bekamen wir am späten Nachmittag vom Mechaniker unser repariertes Teil von der Fockrollanlage zurück. Um einige Dollar ärmer, aber immerhin mussten wir kein Ersatzteil aus Europa ordern. So machten wir uns am nächsten Tag nochmals mit dem Einkaufsbus auf den Weg. Karen und die Kids kauften für die Überfahrt zu unserem nächsten Ziel die letzten frischen Sachen ein, während Peter nach einer kleinen letzten Besorgung beim Shipchandler, direkt mit einem Linienbus weiter nach Willemstad zum Ausklarieren fuhr.

Frustriert kehrte Peter am Mittag zu Mango zurück. Die Beamtin bei der Immigration wollte unbedingt alle Crewmitglieder persönlich sehen und rückte deshalb unsere Pässe nicht heraus. So fuhren wir am Nachmittag nochmal alle per Bus nach Willemstadt und holten unsere Pässe ab. Den Einbau unseres Ersatzteils von der Fock mussten wir so verschieben und deshalb kamen wir erst am nächsten Nachmittag los.

Auf dem Heimweg von der Immigration vorbei am Kreuzfahrer
Auf dem Heimweg von der Immigration vorbei am Kreuzfahrer

Immerhin war die Wettervorhersage für die Fahrt nach Cartagena gut, so dass wir diesmal nicht noch auf den richtigen Wind warten mussten. Das war für das kommende Seestück nicht so selbstverständlich, denn wir näherten uns dem Kap Hoorn der Karibik, Kap Vela. Hier wird der Passatwind durch den dahinter liegenden Berg auf dem Südamerikanischen Festland verstärkt und es soll hässliche kurze steile Wellen geben. Wie hässlich, hatten leider unsere Freunde von der „flow“ erleben dürfen, sie sind auf der Ecke durch eine Welle komplett auf die Seite gelegt worden. Sie haben ihre Reise aus diesem Grund erstmal unterbrochen. Das hatte uns im Vorfeld der Überfahrt natürlich schwer zu denken gegeben und wir hatten deshalb diesmal alles unter Deck sehr sorgfältig gestaut.

So gingen wir dann am Nachmittag des 23. März Anker auf und drehten im Lee von Curacao unter Motor noch einige Kringel und Kurven, um den neuen Autopiloten zu kalibrieren. Das ist zwingend nötig, erst damit werden alle Steuerparameter eingestellt und das Gerät wirklich einsetzbar. Der erste Eindruck von den Steuereigenschaften in dem glatten Wasser hinter Curacao war so gut, dass wir die Segel setzten. Notfalls könnten wir ja auch unterwegs immer noch zum alten Autopiloten zurückkehren. So ging es dann in die Nacht mit Ziel Cartagena de Indias/Kolumbien.